*Wintersonnenwende*
Dieses Fest bezeichnet den ersten Tag des Winters, die längste Nacht des Jahres, somit die Geburt der neuen Sonne , die im nächsten Jahr die Erde erhellen soll.
In fast allen Kulturen und Religionen begann mit der Wintersonnenwende eine lange Festperiode.
Unsere Vorfahren lebten im Rhythmus der Jahreszeiten und der Abfolge von Tag und Nacht. Für Sie war dies der Rote Faden woran sie sich orientierten.
Die Tage werden länger und das Wetter besser. Dies war ein Anlass zu Freude.
Ritual:
In früheren Zeiten veranstalteten die Sonnenanbeter riesige Feuer, um die Wiedergeburt der Sonne zu preisen. Eine der mit dem Julfest in Verbindung gebrachte Pflanze ist die Mistel, die heilige Pflanzen der Druiden.
Im alten Griechenland symbolisierte die Mistel die Geschlechtsorgane des Zeus; ihre weißen Früchte galten als Sperma tropfen.
Die Tradition Nadelbäume zu schmücken datiert aus einer Epoche in der Priesterinnen Opfergaben an die Götter und Darstellungen von Mond, Sonne und Sternen an die Pinienzweige ihrer Heiligtümer hängten.
Schon in alten Zeiten war es Brauch Geschenke auszutauschen. Im Mittelalter dauerten die Festlichkeiten 12 Tage lang.
Einer der interessantesten Arten das Julfest zu feiern ist einen Baum zu schmücken. Alles ist erlaubt wobei Darstellungen des Mondes und der Sterne überwiegen sollten.
Gottheiten die gefeiert und angerufen werden:
Luciana : römische Göttin der Mysterien des Mondes
Attis : phrygischer Gott der Fruchtbarkeit
Dionysos : griechischer Gott des Weins, des Rausches und der Fruchtbarkeit
Wotan : deutscher Name des nordischen Gottes Odin, höchster Gott, Gott des Krieges und der Toten.
Altarschmuck:
Misteln; Stechpalmenzweige; Zweige von Nadelhölzern; Geschenke; Blumen; Weihnachtsstern; weiße oder rote Rosen
Symbole und Entsprechungen:
Räucherwerk: Zeder, Kiefer, Tanne ,Rosmarin
Bäume: Eiche, Nadelhölzer
Blumen: Weihnachtsstern, Weihnachtskaktus, rote Rosen
Farben: Gold, Silber
Kerzen: grüne, rote, weiße
Steine: Tigerauge; Rubin
Planet: Jupiter
Tarotkarte: Mäßigkeit
Einfluss: Mäßigung, Gleichgewicht, Harmonie, Freude
Traditionelle Lebensmittel:
Äpfel, Apfelgerichte, Apfelwein= Äpfel gelten als heilig
Gewürze (Ingwer)= Ingwer war im Mittelalter mehr wert als Diamanten
Lebkuchenhaus= moderne Version der Kuchen vergangener Zeiten, die man Adligen präsentierte
Plätzchen= Zucker war selten und Honig war schwer zu sammeln, geben sie ihnen die Form von Sternen, Monde oder Sonnen
Man fand in Gräbern versteinerte Kuchen die, die Form von Sternen und Monden hatten oder das Bild von Gottheiten trugen
Passende Gerichte:
Huhn, Hühnchen, Rebhuhn, Gans, Spanferkel, Wildpastete in Blätterteig, Hasen- oder Kaninchenpfeffer, Taubenpastete, Früchtebrot, Lebkuchen, Plätzchen,
Eierflip, Glühwein, gewürzter Apfelwein
(Julfest /Wintersonnenwende: Ende Dezember (21.- 22.12.) / erste Januar Woche. Jul bedeutet soviel wie Sonnenrad / Besprechung mit den Toten. Einige im Norden gepflegte Weihnachtsbräuche haben ihren Ursprung in dem Julfest – z.B. das Verbrennen des Julblockes am Herdfeuer oder das zauberkräftige Julbrot. In Schweden gibt es heute noch den Julklapp, ein Geschenk das heimlich vorbereitet und anschließend mit einem lautem Schrei in die Stube geworfen wird. Während der Jultage wurden auch die Juleide ( Eidsbruderschaften, Gemeinschaftsbindungen und Militärische Bündnisse) neu geschworen, damit sie auch im neuen Jahr Bestand hatten. Im Allgemeinen wurden Frey und Odin sehr verehrt. Der letzte Tag des Julfestes jedoch war der Frigg oder Freyja gewidmet.)
(Das Julfest ist das germanische Fest der Wintersonnenwende. Zum Jahresende wird die Wiedergeburt der Sonne nach dem Tod durch den Winter gefeiert. Gebräuchlich ist es, das Haus mit immergrünen Pflanzen zu schmücken, ein Julfeuer zu entfachen und sich zu beschenken (Julklapp). In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten noch heute Jul, im Englischen besteht der Begriff Yule und auch im Nordfriesischen heißt es Jül.
Im Zuge der Christianisierung wurde das Julfest durch das Weihnachtsfest abgelöst, wobei einige Bräuche leicht abgewandelt übernommen wurden (Weihnachtsbaum, Bescherung, Kerzenschein).
Die Julzeit war eine zwölf Tage dauernde Friedenszeit, in der die Häuser mit immergrünen Zweigen wie Buchsbaum, Eibe, Fichte, Tanne, Stechpalme, Kiefer, Efeu, Wacholder geschmückt wurden, denen man schützende und heilende Kräfte zuschrieb. Ein alter Brauch war es auch, einen großen Holzklotz aus dem Wald zu holen, den ?Julklotz?- und ihn zwölf Tage und Nächte brennen zu lassen. Mit seiner Asche wurden die Felder gedüngt und krankes Vieh versorgt. Das Haus stand den Gästen offen, die ein und aus gingen und reich bewirtet wurden.
Ebenfalls aus vorchristlicher Zeit stammt der Julbock, ein aus Stroh geflochtener Ziegenbock. Dieser lässt sich vielleicht zurückführen auf die Ziegen des Gottes Thor, die seinen Wagen zogen. Er bringt auf seinem Rücken die Geschenke.
Der eigentliche Mittelpunkt am Weihnachtsabend ist das gemeinsame Essen. Nach dem Nachtisch werden die "Julklapp"-Päckchen aus den Verstecken geholt. Beim Brauch des Julklapp wird ein in vielen Hüllen gepacktes Geschenk in den Raum geworfen und dabei "Julklapp! Julklapp!" gerufen. Bei diesen Geschenken ist weniger der materielle Wert von Bedeutung als die Kleinigkeit oder der Vers, der immer in positiver oder negativer Hinsicht auf die Person des Beschenkten ausgerichtet ist. Keiner darf auspacken, ohne das Verschen vorzulesen. - Wenn sich das Gelächter über diese Reimchen gelegt hat, wenn die Geschenke begutachtet und bewundert worden sind, dann wird um den Weihnachtsbaum getanzt.
Am ersten Weihnachtstag geht es zur Kirche, dabei säumen brennende Kerzen in den Fenstern der Landgemeinden den Weg. Dieser Tag ist im Gegensatz zu den vorherigen eher ruhig und beschaulich. Die Nachbarn und Bekannten besuchen einander, die Kinder beschäftigen sich mit den neuen Spielsachen oder ziehen von Haus zu Haus und wünschen "God Jul".
Im Christentum vermischten sich diese nordischen Bräuche mit dem orientalischen Sonnenkult (Mithraskult) und bekamen dadurch einen neuen Sinn. Erst im 4. Jahrhundert nach Christi Geburt legten die christlichen Kirchenführer nach vielen Querelen alle drei heiligen Feste zusammen, woraus unser Weihnachtsfest entstand.
Außerdem versuchten die Nationalsozialisten während ihrer Herrschaft, das christliche Weihnachtsfest durch das altgermanische Julfest zu ersetzen; es konnte sich aber nicht gegen das liebste Fest der Deutschen, das Weihnachtsfest, durchsetzen.
Etymologisch verwandt ist das Wort mit dem zu Sowjetzeiten künstlich geschaffenen russischen( Jolkafest.)
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